Kaufmann

JOSEF MATTHIAS

HAUER

 

*19.3.1883 Wiener Neustadt
† 22.9.1959 Wien

 

‚Atonalität
in vollkommener Harmonie‘

 

Hauers Musik und Theorie
orientiert objektiv auf das
Ganze der Klangvorstellung,
auf das in Totalität
erfassbare Veränderliche
unserer Hörempfindung,
somit aus dem
Vergleichsstandpunkt der Mitte,
der sich aus dieser Sicht ergibt.

Er wendet sich vom
Zentralisieren eines Tones
(Grundtonperspektive)
bzw. mehrerer Töne (Thema) ab,
indem er einzig und allein
dem „atonalen Melos“
der zwölf Töne des
temperierten Quintenzirkels
Bedeutung beimisst.

So beschränkt Hauer den
harmonikalen Zusammenhang
nicht mehr auf Einzelnes –
Grundton-  bzw. Ich-bezogenes –,
sondern erweitert ihn
auf die Totalität der zwölf Töne
(Vielheit als Einheit betrachtet)
im auf den Kreis bezogenen
System der Temperierung.

Denn er sieht in der
gleichberechtigten Verwendung
aller Repräsentanten des
temperierten Zwölftonkreises,
in dem Gebrochensein der reinen Quinten
die höchste Stufe der Vergeistigung.

(Hans Florey)

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