Theater an der Wien


Theater an der Wien, Vorhang von 1801 mit Pamina und Tamino  Franz Lehár

Otto Erich Deutsch / Walter Szmolyan
„Sternstunden im Theater an der Wien“

Otto Erich Deutsch: Das erste Wiedner Theater
Rudolf Klein: Das zweite ‚Wiedner‘ Theater
Sternstunden im Theater an der Wien 1801-1939

  1. Rudolf K1ein: Oper und Konzert
  2. Walter Szmolyan: Theater und Schauspiel
  3. Erik Werba: Die Meister der Operette

Sternstunden auch nach 1945 – Wiedereröffnung 1962
Erna Felmayer: Der ‚neue‘ alte Vorhang

Illustriert mit Portraits, Architekturansicht, Dokumenten,
Einladungen, Bühnenbilder, Noten

72 Seiten, 75 Abb.
(Fotos, Theaterzettel, Bühnenbilder)
1962, 27,5×21,5 cm, 230 gr, kartoniert mit Einband
20,- €   (nur Restexemplare)

Inhalt /als download

Am 28. Mai 1962 wurde das Theater an der Wien wiedereröffnet, nachdem es 1955 baupolizeilich geschlossen worden war. Damals schien es, als ob die traditionsreiche Bühne für immer ihre Pforten verriegelt hätte. Doch kam es glücklicherweise nicht zur Umwandlung in eine Garage oder zum Abriss. Die Österreichische Musikzeitschrift hat zu der Zeit, als derartige Pläne laut wurden, energisch dagegen protestiert und so den Chor der öffentlichen Meinung angeführt, der bei der Rettung des Theaters eine bedeutende Rolle spielte. Jetzt, da diese Rettung geglückt ist, rechnet sie es sich zur Ehre an, als Chronist die „Sternstunden im Theater an der Wien“. in Form dieser Broschüre zu registrieren.
Denn erst die große Zahl dieser Sternstunden, zu denen nun die Sternstunde der Wiedereröffnung kommt, lässt ermessen, welch einmaliger kultureller Schatz hier vor dem Verfall gerettet wurde. Das Theater an der Wien – am Nebenfluss der Donau gelegen, der jetzt vor dem Theater unsichtbar unter dem Pflaster des Naschmarktes dahinfließt – war von Emanuel Schikaneder, dem. Textdichter der Zauberflöte, 1801 erbaut worden, es war die Uraufführungsstätte des Fidelio und anderer Meisterwerke Beethovens gewesen, Schubert hatte für diese Bühne unsterbliche Werke geschrieben, Wagner und Berlioz haben hier gastiert. Lortzings Waffenschmied erlebte hier genau so seine erste Wiedergabe wie Grillparzers Ahnfrau. Der Name Nestroy ist mit der Bühne ebenso verbunden wie der Ferdinand Raimunds. Und schließlich war das Theater an der Wien ein halbes Jahrhundert lang jenes Haus, das mit dem Begriff der Wiener Operette zu einer untrennbaren Einheit verschmolz. Eine Operette, die hier, an dieser Stelle, Erfolg hatte, war ipso facto eine Weltsensation.
Und noch einmal, nach 1945, leuchtete ein glücklicher Stern über dem Theater an der Wien. An dieser Bühne vollzog sich das Wunder der Wiedergeburt unserer Staatsoper. Zehn Jahre lang spielte das Institut, dessen Stammhaus in Schutt und Asche gesunken war, in diesem Theater, zehn Jahre lang bis zur Wiedereröffnung des alten Opernhauses. Und diese zehn Jahre haben Sternstunde an Sternstunde gereiht, sie haben bewirkt, dass der Begriff Wiener Staatsoper neuerlich Weltgeltung erlangte.
All dieses ist für kommende Zeiten und für jeden kulturell interessierten Menschen festzuhalten. De Österreichische Musikzeitschrift hat sich diese Aufgabe gestellt. Sie will nicht einen Hymnus singen, denn die Tatsachen sprechen für sich. Sie legt eine Chronik vor, die in übersichtlicher Form die Geschichte jener Werke und jener Menschen zusammenfasst, deren Schicksal mit dem des Hauses verbunden war. Ein Stichwortregister ermöglicht rasche Orientierung. Und reiches, sorgfältig ausgewähltes Bildmaterial sorgt dafür, dass der Blick in die Vergangenheit der Anschaulichkeit nicht entbehre. Auf diese Weise soll die Fülle des Materials jene kondensierte Form gewinnen, die Vollständigkeit und Konzentration auf das Wesentliche garantiert. Die Wiedergeburt des Theaters lässt die Hoffnung zu, dass die Zahl seiner Sternstunden noch nicht gezählt ist. Umso wichtiger erscheint dieser Rückblick – diente er auch nur als Maßstab für die Leistung zukünftiger Generationen.

Aktuelle Dokumention topographisch und musikhistorisch –
Leitlinie mit O. E. Deutsch für den beginnenden Verlag c/o
Österreichische Musikzeitschrift.