Neue Perspektiven


Komponieren nach 1945 Webern_1937Oetztal

„Anton Webern und das Komponieren im 20. Jahrhundert“
(Hg.) Pietro Cavallotti, Simon Obert, Rainer Schmusch

  1. Pietro Cavallotti: Einleitung
    Musikalische Analyse als Prozess geschichtlicher Aneignung
  2. Thomas Ahrend: Weberns Schüler
    zum Beispiel: Hanns Eisler, Ludwig Zenk und Leopold Spinner
  3. Martin Zenck: „Aus der abstrakten Ton-Materie
    ein Höchstmaß an Ausdruck und Bewegungssuggestion gewinnen.“
    Die Auseinandersetzung Stefan Wolpes mit Anton Weberns Musik
  4. Rainer Schmusch: Erwin Ratz als Webern-Schüler.
    Form zwischen Konstrukt und Organismus
  5. Gösta Neuwirth im Gespräch mit Rainer Schmusch:
    Erwin Ratz und die Wiener Musiktheorie nach 1945
  6. Pascal Decroupet: Webern als Projektionsfläche –
    Worin serielle Komponisten bei Webern sich wiederzuerkennen glaubten.
  7. Andreas Meyer: Vierfarbige Klänge, statische Form
    Anton Webern und John Cage
  8. Nikolaus Urbanek: Fortgesetzte Klangfarbenserialität?
    Sieben Bemerkungen zur kompositorischen Webern-Rezeption
  9. David W. Bernstein: ‘Re-forming’ Musical Time
    Webern and the New York School
  10. Christof Neidhöfer: Berio analyzes Webern
    A Window into Luciano Berio’s „Poetics of Analysis“
  11. Mark Delaere: „Jede kleine Leiche könnte ein Beethoven-Thema sein.“
    Karel Goeyvaerts’ Webern-Rezeption: Punkte und „tote Töne“
  12. Jonathan W. Bernard: What the First Minimalists Learned (or Didn’t) from Webern.
  13. Pierre Boulez und Dieter Schnebel im Gespräch
    mit Gianmario Borio, Hermann Danuser, Ulrich Mosch und Hans Oesch:
    Webern nach 1945
  14. Michael Kunkel: Die Überholung der Antithese
    ‚Pousseur selon Webern‘
  15. Simon Obert: „On the top of the Empire State Building“
    Zur diskreten Beziehung des Pop zu Anton Webern

Band 4 /Webern-Studien
320 Seiten
2018, 24×16,7cm, 790gr, engl. Broschur
€ 49
ISBN 978-3-85151-098-0

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Vorwort lesen

Seit den 1950er Jahren spiegelt die kompositorische Webern-Rezeption, was die jüngeren Komponisten – aber auch ältere – in ihrer Kunst als Sinn und Ziel suchen. An den Wandlungen des Webern-Bildes lassen sich die Eigentümlichkeiten der musikalischen Rezeptionssituationen ablesen, die aufgrund ihrer personellen, geographischen und zeitlichen Verzweigungen sich als vielschichtiger, keineswegs geradliniger Prozess erweisen, der sich sowohl in Europa als auch in den USA manifestiert hat.

Weberns vielfältigen Anregungen wird nachgegangen: Diese betreffen sein künstlerisches Ethos und die strukturelle Dimension seiner Musik, aber auch ihre Kürze und ihre leise, durch Pausen gebrochene musikalische Gestalt sowie schließlich die klanglichen Eigenschaften seiner Tongebilde.


„Die vielleicht bedeutendste Leistung des Bandes besteht aber darin, anschaulich zu machen, welch vielfältige und unterschiedliche Berührungspunkte mit der Musik Weberns existieren. Dank der thematischen Breite zeigt sich, dass nachfolgende Komponisten so unterschiedliche Aspekte wie konstruktive Strenge, statische Formen oder klangliche Differenziertheit hervorgehoben haben und kaum an ‚objektiven‘ und ausgewogenen Webern-Deutungen interessiert waren, sondern ihre Rezeption durch ihr eigenes Musikverständnis subjektiv gefiltert wurde – ein zentraler Sachverhalt, der in der Publikation immer wieder aufscheint und bisweilen von rezeptionstheoretischen Überlegungen begleitet wird. So wird offenbar, dass das Webern-Bild nachfolgender Komponisten kein einheitliches ist, sondern sich vielmehr zu einem bunt schillernden Kaleidoskop zusammenfügt.“

(Tobias Schick /Die Musikforschung)